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Warum Google neuerdings seine Nutzer liebt

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Ich versuche stets, Google-Updates in einem größeren und längerfristigen Zusammenhang zu sehen. Dadurch ergeben sich meiner Erfahrung nach Einblicke in die Strategie von Google, was wiederum hilft zu verstehen, was aktuell im Index passiert. Die Updates der letzten gut zwölf Monate, beginnend mit Panda, halte ich in dieser langfristigen Betrachtung für eine Zäsur.

Diese Zäsur aber hat sich schon länger angekündigt, das Brand Update 2009 war dazu ein entsprechender Vorbote. Haben all die Suchmaschinen vor Google nur den Seiteninhalt (und dazugehörige Metainformationen wie etwas das Aktualisierungsdatum) im Ranking benutzt, setzte Google mit seinem Algorithmus als erste Suchmaschine auf vom Websitebetreiber unabhängige Nutzerdaten, die Links. Die Jahre und Updates, die seither vergangen sind, drehten sich vor allem darum, die Qualität dieses zentralen Rankingelements durch eher technische Analysen zu bewahren.

Das Brand-Update, das May Day Update und in noch viel größerem Maße das Panda-Update hingegen bringen den Nutzer der Website ins Zentrum des Algorithmus. Google hat diese Nutzerzentrierung zwar schon immer propagiert, doch beschränkte sich diese Ansatz bislang auf Oberflächlichkeiten: Die Google-Suche war schnell, das Weblayout angenehm schlank und dann war da ja noch der Spruch “Don’t be evil”. Mit den letzten Updates aber wird aus der oberflächlichen eine zentrale Komponente von Google: Bounce-Rates, Ladezeiten und Anzeigenflächen auf Websites spielen plötzlich ebenso eine Rolle wie das Suchverhalten und Empfehlungen in sozialen Netzwerken.

Doch woher kommt Googles Liebe zu den Nutzern? Nun, Google weiß nur zu gut, dass nur zufriedene Google-Nutzer häufig suchen und letztendlich häufig auf Google-Anzeigen klicken. Dabei ist es weniger die Konkurrenz, die Google fürchtet. Vielmehr geht es Google darum, das Web als angenehmes Einkaufszentrum weiter zu entwickeln. Ein guter sauberer Online-Shop bringt langfristig mehr Menschen dazu im Web zu kaufen als irgendwelche potthässlichen Affiliate-Sites. Oder, in den Worten des damaligen Google-Chefs Eric Schmidt: “Mit Brands misten wir den Saustall aus.”

Natürlich gibt es auch weiterhin eher technisch ausgerichtete Updates wie das Penguin-Update in diesem Frühjahr, das in bester Tradition von Florida und Jagger zu stehen scheint. Doch die Strategie von Google ist offensichtlich: ‘Wir möchten unsere Nutzer auf die besten Seiten führen.’ Also ist es unsere Aufgabe als ganzheitliche Optimierer, unseren Kunden zu helfen, die besten Seiten zu erstellen.

Und hier liegt erfahrungsgemäß die größte Schwierigkeit. Schließlich hat die ganze Branche die Kunden darauf konditioniert, Links zu kaufen. Häufig lief SEO-Consulting ja so ab:

Du hast ein SEO-Problem? Macht nix, kauf’ ein paar Links. Oh, du hast ein großes SEO-Problem? Kauf’ noch mehr Links.

Jetzt aber müssen wir diesen Kunden deutlich machen, dass Links nicht das Allheilmittel sind. Was viele schade finden, wo wir doch nun so viele schöne Tools haben, die uns so schöne Zahlen ausspucken und wir inzwischen in der Lage wären, den Wert jedes Links auf die zweite Nachkommastelle auszurechnen.

Natürlich spielen Links weiterhin eine ganz gewichtige Rolle im Google-Ranking und dieses Gewicht werden sie so schnell auch nicht komplett verlieren. Aber es kommen weitere und deutlich schwerer zu fassende Metriken hinzu, die weniger leicht manipuliert werden können. Heute ist das nur ein relativ kleiner Anteil im Ranking, aber es zeigt, wohin die Reise geht.

Bildnachweis: Rido – Fotolia.com

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